Japan-Art

Japanische Kunst, Schwerter, Rüstungen

Helden und Legenden

Yoshitsune

Der historische Minamoto Yoshitsune lebte von 1159 bis 1189 als militärischer Führer und heroische Figur in Japan. Als Yoshitsune ein Kind war, wurde er in ein Kloster gesteckt nachdem sein Vater Yoshitomo in einem erfolglosen Aufstand gegen den herrschenden Kiyomori aus dem Tairo Clan getötet worden war. Yoshitsune konnte aus dem Kloster entkommen und schloss sich einer Rebellion an, die von seinem älteren Bruder Yoritomo gegen den Taira Clan angeführt wurde. Im Jahr 1185 zerstörte Yoshitsune die Taira in der Seeschlacht von Dannoura, auf der Höhe der nördlichen Insel Kyushu. Yoritomo wurde aber auf Yoshitsune argwöhnisch, da dieser eine enge Beziehung zu dem zurück getretenen Kaiser Go-Shirakawa hatte. Gegen Ende des Jahres 1185, als die Feindseligkeit Yoritomos immer mehr wuchs, rebellierten Yoshitsune und sein Onkel Yukiie. Die Rebellion wurde rasch zerschlagen. Yukiie wurde getötet und Yoshitsune floh in den Norden, wo er gefangen genommen und zum Selbstmord gezwungen wurde.

Quelle: Microsoft Encarta 97

Holzschnitt: Hasegawa Sadanobu III, Diptychon

 

Benkei

Saitō Musashibō Benkei  1155 -1189, Yamabushi – Kriegermönch, Gefolgsmann d. Minamoto no Yoshitsune, eine der beliebtesten d. jap. Folklore. Held v. No-Theater und Kabukistücken.Bereits in jungen Jahren wurde er Mönch und reiste viel zwischen den verschiedenen Klöstern Japans umher. Zu dieser Zeit waren die buddistischen Klöster Japans wichtige Zentren der Kultur und verfügten über beträchtlichen politischen Einfluss und militärische Macht. So wurde Benkei ,wie viele andere Mönche, als Sōhei in den Kampfkünsten geschult. Man sagt ihm nach, er sei im Alter von siebzehn Jahren zwei Meter groß gewesen. (Eine Größe, die im Japan dieser Zeit wahrscheinlich eher der Fiktion zugeschrieben werden muss.) Zu dieser Zeit verließ er den Orden und schloss sich den Yamabushi an, einer Gruppe zurückgezogen in den Bergen lebender Mönche, die ebenfalls kämpferische Traditionen pflegten und deren Markenzeichen schwarze Mützen waren. Benkei wird auf vielen Bildern heute oft mit einer solchen Mütze dargestellt.Der Legende nach soll Benkei die Gojo-Brücke in Kyoto bewacht haben, und jedem, der diese überqueren wollte, die Waffen abgenommen haben. Nachdem er so schließlich 999 Schwerter gesammelt hätte, sei er in seinem eintausendsten Zweikampf von Minamoto no Yoshitsune besiegt worden. Von da an soll er Yoshitsune als Gefolgsmann begleitet und mit ihm zusammen im Gempei-Krieg gegen den Taira-Klan gekämpft haben.Nach dem finalen Sieg der Minamoto über die Taira in der Seeschlacht v. Da-no-urawurde Yoshitsune durch seinen älteren Bruder Minamoto no Yoritomo verraten, der sich gegen ihn wandte. In den beiden folgenden Jahren begleitete Benkei Yoshitsune als Gesetzloser. Schließlich wurden beide im Schloss von Takadachi eingekreist. Der Legende nach soll Benkei vor den Toren zum Schloss, in dem sich Yoshitsune befand, von Pfeilen durchbohrt bis zu seinem Ende gekämpft haben und sei im Stehen gestorben und kein Soldat habe sich an dem toten Benkei vorbei getraut, wodurch er Yoshitsune ermöglichte, rituellen Selbstmord Seppuku zu begehen.

Quelle: Wikipedia
Holzschnitt: Hasegawa Sadanobu III, Benkei, Dyptichon, Yoshitsune und Benkei auf der Gojo Brücke in Kyoto

Chushingura – Die 47 Ronin

 

Beginn der Ereignisse im Jahr 1701 am Hof des Shogun in Edo (heute Tokyo). Asano Naganori der Daimyo (Fürst) der Provinz Ako, wurde vom Shōgun Tokugawa Tsunayoshi nach Edo gerufen. Dort geriet er in einen Streit mit dem als überheblich bekannten Zeremonienmeister Kira Kozuke no Suke Yoshinaka, der ihn öffentlich beleidigte. Wutentbrannt zog Asano daraufhin sein Schwert und verwundete Kira leicht.Das Ziehen einer Waffe galt in Edo als eine Straftat, die mit der Todesstrafe geahndet wurde, weshalb man Asano nahelegte, Seppuku (rituellen Selbstmord) zu begehen. Nach Asanos Selbstmord wurden die ihm unterstehenden Samurai zu herrenlosen Rōnin, und die Provinz Ako ging in den Herrschaftsbereich des Shōgun über.Einige von Asanos Gefolgsleuten beschlossen, den ihrer Ansicht nach ungerechtfertigten Seppuku ihres Herrn zu rächen. Obwohl ihre genaue Anzahl historisch nicht verbürgt ist, wird sie in den meisten (später entstandenen) Erzählungen mit „47“ angegeben.Um den um sein Leben fürchtenden Kira in Sicherheit zu wiegen, zerstreuten sie sich zunächst und nahmen andere Berufe an. Im Dezember 1702 versammelten sie sich unter ihrem Anführer Ōishi Kuranosuke wieder in Edo, drangen in Kiras Haus ein und töteten ihn mit eben jener Waffe, mit der Asano Selbstmord begangen hatte. Danach legten sie Kiras Kopf auf das Grab ihres ehemaligen Herrn.Da Blutrache in Japan verboten war, begingen alle beteiligten Rōnin kurze Zeit später gemeinsam Selbstmord.

Holzschnitt: Yamazaki Toshinobu II, 1886, A View of Loyal Ako Samarui Breaking into Kira’s Mansion, Triptichon

 

Saigo Takamori – Der letzte Samurai

Saigō Takamori  23.1.1823-24.9.1877 war einer der einflussreichsten Samurai in der jap. Geschichte.

Der Sohn eines niederen Samurai trat nach einer militärischen und religiösen Ausbildung in die Dienste von Shimazu Narikira, des lokalen Daimyos der Provinz Satsuma. Später gab man ihm das Kommando über 50.000 Samurai, einem großen Teil der kaiserlichen Armee.

Als ein Führer der kaiserlichen Truppen im Boshin-Krieg, in dem er über 50.000 Samurai kommandierte, war Saigō einer der Hauptakteure während der Meiji-Restauration. Trotz seiner bescheidenen Herkunft wurde er Ratgeber und General im neuen Staat.

Saigō war ein Gegner der Modernisierung Japans und der Öffnung des Handels für den Westen. Er bestand 1873 jedoch darauf, dass Japan versuchen sollte Korea zu annektieren, bevor der Westen sich über dessen Potential klar wurde. Da die anderen Führer der Restauration (unter anderem auch Okubu Toshimichi jedoch gegen diese Pläne waren, legte Saigō seine Ämter nieder und kehrte zurück in seine Heimatstadt Kagoshima, wo er wenig später eine Privatschule für treue Samurai gründete, die ebenso ihre Ämter niedergelegt hatten, um ihm nach Tokio zu folgen.

Im Jahre 1877 revoltierten sie unter der Führung von Saigō in der Satsuma-Rebrellion gegen die Regierung, die die Rechte der Samurai stark beschnitten hatte und ihnen unter anderem auch das Recht genommen hatte, Schwerter zu führen.
Obwohl der kaiserliche Palast eine neue Armee aufgestellt hatte und diese mit modernen Waffen ausgerüstet war, konnten die Samurai mit ihren traditionellen Waffen die kaiserliche Armee erfolgreich für mehrere Monate in Kämpfe verwickeln.

Während der Schlacht von Shiroyama am 24. September 1877 wurde Saigō schwer an der Hüfte verletzt, und so bat er einen Kameraden ihn zu enthaupten, um seine Gefangennahme und somit Entehrung zu verhindern. Obwohl Legenden und Kunstwerke Saigō darstellen, wie er Seppuku begeht, wird dies durch Autopsien und zeitgenössische Berichte widerlegt.

Zahlreiche Legenden rankten sich um Saigō, viele darunter bestreiten seinen Tod. Viele Japaner erwarteten seine Rückkehr aus Indien oder dem Kaiserreich China oder dass er zusammen mit dem russischen Kronprinzen zurücksegelt, um das Unrecht zu bekämpfen. Unfähig, die Zuneigung des Volkes für diesen Kämpfer für die Tradition zu brechen, erkannte die Meiji-Regierung am 22.2.1889 offiziell seinen Mut an und begnadigte ihn postum.

Eine berühmte Statue im Ueno-Park zeigt Saigō, wie er seinen Hund spazieren führt. Im Nanshū-Schrein (nahe seines Grabs im buddhistischen Tempel Jōkōmyō-ji in Kagoshima) wird er als Kami verehrt.

Saigōs letzter Aufstand gegen die Meiji-Regierung war Grundlage des 2003 erschienenen Films Last Samurai.